Tiertraining mit Seehunden

Der erste Blogbeitrag startet nicht mit Katzen sondern mit unseren entzückenden Seehunden. Vieles aus diesem Tiertraining kann aber natürlich auch auf die Katze übertragen werden, bis auf die Menge an Fisch :D
Am 08.11. und 09.11.2025 hatte ich ein tolles wissenschaftlich basiertes medizinisches Tiertraining mit Seehunden am Marine Science Center (MSC) in Rostock mit Dr. Sven Wieskotten (Animal & Training Webseite ).
Das MSC ist ein Institutsschiff mit einer Tierhaltungsanlage direkt in der Ostsee im Yachthafen Hohe Düne.
Bei doch recht kaltem Herbstwetter gab es erstmal eine theoretische Einführung in die
wissenschaftlichen Arbeiten am MSC sowie biologische, ethologische
und organisatorische Grundlagen.
Der heiße Kaffee nah an der Heizung durfte dabei natürlich nicht fehlen.


Danach ging es an die praktische Umsetzung der lerntheoretischen Inhalte. Sven kennt die Bande schon seit Jahrzehnten und hat uns jeden Seehund, sowie die Seelöwen und den Seebären, vorgestellt und die verschiedenen Kommandos und Verhaltensweisen auf humorvolle Art nähergebracht.
Zuallererst natürlich den richtigen Seehund erkennen und beim Namen rufen. Ist der Seehund mit der Schnauze an der Hand, wird gepfiffen und es gibt einen leckeren Fisch.
Die Tiere werden nach der Methode der operanten Konditionierung trainiert. Der Schlüssel dieser Trainingsmethode liegt in der positiven Verstärkung gewünschter Verhaltensweisen.

Dann geht es los mit dem medizinischen Training, angefangen beim Drehen und Abtasten in Bauch- und Rückenlage.


Wichtig ist das Öffnen des Mauls zum Beispiel für zahnmedizinische Untersuchungen.
Die vielen Verhaltensweisen sind für den täglichen Ablauf, regelmäßige Gesundheitskontrollen und die geistige Vitalität der Tiere entscheidend.
Ich habe meine Übungen hauptsächlich mit Moe gemacht, er wurde 2006 geboren und kam mit 1,5 Jahren aus dem Zoo Karlsruhe zum MSC.


Auch das Suchen und Bringen von Gegenständen an Land sowie aus dem Wasser wurden geübt.
Das MSC zählt auf dem Gebiet der Meeressäugerforschung zu den weltweit führenden Robbenforschungszentren. In innovativen Experimenten werden die Sinnessysteme und die kognitiven Fähigkeiten von Meeressäugern erforscht.
Das Target zu berühren und zu verfolgen war eine weitere Aufgabe an Land. Dies kann zum Beispiel nützlich sein, um an eine bestimmte Position zu gelangen.


Dann ging es ans Lernverhalten und es musste aus zwei Gegenständen (unterschiedliche Form und Farbe) der richtige ausgewählt werden mit mehreren Wiederholungen auf der linken und rechten Seite.
Der Gegenstand musste berührt werden, mindestens mit den Vibrissen. Mit diesen empfindlichen Schnurrhaaren können sie kleinste Wasserströmungen erspüren und sich sogar blind orientieren.
Nachdem alle Übungen geschafft waren, haben sich alle auf den restlichen Fisch gefreut. Auch die Möwen waren immer mit dabei, um einen Fisch zu ergattern.


Es war eine tolle Zeit mit wunderbaren Tieren, die einem schnell ans Herz wachsen.
